Die Perfektion gehört den Göttern
Andrea Mohr 2. Februar 2011
Ich habe heute einen Fehler gemacht. Es ärgert mich, ich fühle mich klein. Aber ich habe es nicht besser gewusst. Hätte ich es sonst getan? Nein, denn ich will das Gefühl ja so gar nicht, sondern ich will mich gut fühlen.
Im Coaching heißt das:
Von der Problemorientierung zur Lösungsorientierung
Es ist ganz wichtig, sich zu sagen: „Kein Mensch macht Fehler“. Menschen entscheiden und handeln und im nachhinein kann sich herausstellen, dass das ein Fehler war. „Ich habe einen Fehler gemacht.“ Die Fehler-Haftigkeit gehört zum Menschsein dazu. Wie hoch ist Ihre Fehlertoleranz, als Kollegin, als Partnerin, als Mutter, als Freundin und sich selbst gegenüber?
Es ist gut, wenn wir ein Bild von Vollkommenheit haben, und es mit dem Mut zur Unvollkommenheit auch anstrebe. Wenn wir mit dem was wir sagen wollen warten, bis wir die „vollkommene Formulierung“ oder wenn wir etwas tun wollen, warten bis wir zur „totale Klarheit“ gekommen sind, dann müssten wir stumm und tatenlos bleiben. Die Angst davor Fehler zu machen, hindert viele gute Gedanken daran in die Welt zu kommen und hindert daran, anzufangen und zuzupacken wo es notwendig wäre.
Was passiert im Beruf üblicher Weise, wenn ein Fehler passiert ist?
- Ausreden
- Versuch der Verschiebung auf andere
- Versuch der Vertuschung
- „Loch im Ärmel“
- Zeitaufwand für Rechtfertigung
- Berichte
- Langatmige Begründungen
- Abwertende, kränkende Reaktionen der Vorgesetzten und Kollegen
Was passiert langfristig?
- Mensch wird vorsichtig, ängstlich
- Ist vorwiegend mit der Vermeidung möglicher Fehler beschäftigt
- Schränkt seine Kreativität ein
- Vermeidet Entscheidung zu übernehmen
- Endlose Besprechungen, um Verantwortung zu teilen und im Falle einer Fehlentscheidung hin und her schieben zu können
Durch Vertuschen und eingeschränkter Kreativität der Mitarbeiter werden im wirtschaftlichen Bereich Unsummen von Geld verschwendet.
Was sollte im Unternehmen, in einer Organisation oder Institution geschehen, wenn ein Fehler passiert ist?
Einige wenige Unternehmen haben schon eine positive „Fehlerkultur“. Sie praktizieren eine Lösungsorientierung statt einer Problemorientierung.
Was bedeutet das? Konstruktives Verhalten
- „es ist passiert“
- „wie können wir den Schaden begrenzen?“
- „was müssen wir tun, um das zukünftig zu vermeiden“.
- hilfreich: Die vier W’s = wie, was, wo, wann will ich ändern, damit es nicht mehr passiert.
Das gilt selbstverständlich auch für alle anderen Lebensbereiche. Bleiben Sie fehlerfreundlich 🙂
Quelle: IFL, Heidi Merlet
- Alltag , Coaching , Ermutigung , Selbstwert
- 2 Kommentare
Fehlerfreundlich ist ein tolles Wort für alle, die kreativ und spontan sind und für die, die Fettnäpfchen kennen.
Etwas Mut, gepaart mit einer lösungsorientierten Denkweise,
hat mir bisher geholfen, auch schwierige Situationen zu meistern.
In diesem Sinne, danke für diesen tollen Beitrag!
Liebe Grüße
Angelika Müller
Liebe Frau Müller,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Ja, Mut tut gut!
Ich wünsche Ihnen eine schöne Frühjahrszeit mit vielen neuen Chancen.
Ihre Andrea Mohr