Woher kommt das Wissen – philosophische Fragen im August

14. August 2011

Schon mehrfach wurde ich gefragt, warum ich wieder eine neue Fortbildung mache, nicht zufrieden sein, mit dem was ich bisher erreicht habe. Einer meiner stärksten Motivatoren ist „Wissen“ wollen und vermitteln. Als Coach führt mich das Zitat von Erich Fromm „Wissen bedeutet, durch die Oberfläche zu den Wurzeln und damit zu den Ursachen vorzudringen“, als Frau nutze ich den Ausspruch des Fußballtrainers Erich Rutemöller „Die wichtigste Voraussetzung für Wissen ist immer Neugier“ und als Freundin der Ganzheitlichkeit weist mir eine chinesische Weisheit den Weg „Lernen ist wie das Rudern gegen den Strom; sobald man aufhört, treibt man zurück“.

Aber woher kommt das Wissen? Vielleicht ist es ja schon da und war da auch schon immer. So sagt Plato, ebenfalls ein Grieche aus der Antike, dass die Dinge vom Wesen her schon bestimmt seien. Also, dass der Holzgriff eines Messers eigentlich ja schon da war, bevor er Holzgriff eines Messers wurde, nämlich als fester Bestandteil des Baumes, aus dessen Holz er geschnitten wurde. Aristoteles, sein Schüler, erwiderte, nee, nee, die Dinge sind das, was wir ihnen sagen, das sie sein sollen. Der Mensch gibt ihnen eine Funktion. Erst durch die Funktion, die diese Dinge in unserem Alltag bekommen, sind sie das, was wir in ihnen sehen. Wir sind es, die den Dingen einen Namen geben.

Stimmt etwas, man denke da an „Flugzeug“, da fiel den Menschen nicht mehr zu ein, als eben ein Zeug, das fliegen kann. Oder das „Rotkehlchen“, es hat den Namen, weil wir, die Menschen, es nach seinem Aussehen benannten, ein Aussehen, dass wir, aber nicht alle Lebewesen wahrnehmen.

Doch Aristoteles sollte in dieser Frage in der Geschichte wenig Gehör finden. Die Kirche übernahm die Gedanken des Plato, was an die 2000 Jahre auch fast unverändert so blieb. Wenn die Dinge ein Wesen haben, dann nämlich kann nur ein Gott ihnen dieses Wesen gegeben haben. Und über die Absichten dieses Gottes, kann ein Mensch keine Kenntnisse haben, daher weiß er sehr oft nicht, warum die Dinge so sind, wie Gott sie geschaffen hat.

Eine fast coole Lösung, erklärt sie doch schon mal, warum die Menschen unwissend sind, und warum sie es bis in alle Zeiten bleiben werden. Eines erklärt sie dennoch nur unscharf: Warum will der Mensch es trotzdem wissen?

Textauszug: Philosphie für Kinder: www.blinde-kuh.de/philosophie

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